Michael Feindler ist nicht laut. Ihn als leise zu bezeichnen, wäre aber ebenso falsch. Dafür hallt das, was er auf der Bühne sagte, zu lange nach. Als Solokabarettist fesselte der Gewinner des Vakuums 2016 die Gäste mit seinen Betrachtungen und mit der klaren Analyse des Alltäglichen. Er mutete dem Publikum einiges zu – vor allem in Hinblick auf Denkleistung, Schmerzgrenze und Empfindsamkeit – weil es ein muss. Die Sprache ist seine Waffe, die Gesellschaft der Schleifstein, an dem er sie schärft. Seine Reime und Rhythmen waren dabei kein Selbstzweck, sondern bildeten den Teppich, auf dem man über alles stolpert, was darunter gekehrt wurde.

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