[19. Kabarettprogramm]

Der Wahn der Zeit

 

Der Wahn der Zeit,

ist es, der unaufhörlich an uns nagt. Dabei fragen wir uns doch, wann ihm der Zahn endlich gezogen werden kann? Doch fehlt dafür scheinbar die Zange, denn die hat er wohl selbst, um uns wiederum zu zwicken. Was er dabei herauszieht, sind Zwickau und Verfassungsschützer, die nicht die Verfassung, sondern sich selber schützen. So sieht es scheinbar aus, wenn man sich beim rechten Winkel gehörig verrechnet hat. Doch es ist auch schwer, sofern einem die eigenen Leute nicht sagen können, wo die Wahnzen anzubringen sind. Statt anbringen, heißt also umbringen die Devise. Und mit der handeln einige bekanntlich seit jeher gern. Aber auf wessen Kosten?

Die Antwort bleibt man uns schuldig. Aber mit Schulden kennen sich dieser Tage viele gut aus. Denn, wenn auf Wahnfried zur Götterdämmerung geblasen wird, denkt sich auch die Politik, dass die Oper erst vorbei ist, wenn die dicke Frau zu singen aufgehört hat. Frau Merkel schwieg und wir bekamen den ESM. „Hey, so läuft´s“, war ihre Antwort. Sie nannte es alternativlos. Und wir haben verstanden, wie es läuft! Nur fragen wir uns: Worauf hinaus?

Wehe, die modernen Wahndalen wüten und kein Stein, den sie ins Rollen bringen, bleibt auf dem anderen. In Syrien sind sie nämlich schon einen Schritt weiter, da fliegen sie. Und Granaten kommen postwendend zurück. So wahndeln sie den arabischen Frühling in einen zu zeitigen Herbst. Aber wofür das alles?

Um neue Schandtaten zu erwähnen und am Ende bleibt immer nur der Wahnsinn. Doch macht der Wahn eigentlich Sinn oder ist er nur sinnlos? Denn ein Los kann bekanntlich nicht beeinflusst werden. Und so entscheidet letztendlich das Schicksal über die Trübsal des Lebens, während andere im gemachten Nest sitzen und sich ins Fäustchen lachen. Nur wann beginnen wir, selbiges zu ballen? Stroh in den Köpfen scheint es wohl genug zu geben, weil wir glauben, dass die Zeit dafür noch nicht reif wäre, denn wir haben ja keine Zeit. Dies wusste auch schon ein wunderlich wahnwitziges Kaninchen, dem wir ziellos in jeden Bau hinterher hechten. Doch wann wahndern die richtigen in den selbigen?

Bleibt die Hoffnung, dass dem Wahn bald die Zähne ausfallen. So kann er uns dann nicht mehr schneiden, doch kauend kann er uns allemal zermürben. Denn schwer zu schlucken haben wir ihn:
Den Wahn der Zeit.

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